WAS MACHE ICH ALS INFORMATIONSELEKTRONIKER GENAU?
Stell Dir ein großes Krankenhaus vor. Der Altbau des bisherigen Gebäudes soll um einen Neubau erweitert werden, in dem Kinderklinik und Klinikapotheke Platz finden. Mit einem großen Team an Elektronikern aus verschiedenen Fachrichtungen bist Du für die Informations- und Sicherheitstechnik, Telekommunikation und Vernetzung zuständig.
1. ANALYSE DES BEDARFS
Bevor etwas installiert wird, muss mit dem Auftraggeber so einiges geklärt werden: Welche Systeme sind im Neubau erforderlich? Welche Technik kann sinnvoll mit der Technik im Altbau verbunden werden? Muss die Technik im Altbau möglicherweise aktualisiert werden? Soll die Telefonanlage im Neubau mit der Anlage im Altbau verknüpft werden? Wo werden Lichtrufsysteme installiert? Wo und wie sind Zutrittskontrollsysteme erforderlich? Und noch Vieles mehr.
2. ERSTELLEN VON KONZEPTEN
Nach der Analyse müssen Konzepte aufgestellt werden, wie das Ganze konkret umgesetzt werden kann. Welche Systeme sollen kabelgebunden funktionieren, welche kabellos. Wo ist eine Vernetzung mit IT-Systemen im Altbau wichtig? Wo und wie sollen Alarme eingehen? Bei den Herstellern müssen Preise für Bauteile erfragt und die Anlagen kalkuliert werden.
3. INSTALLATION VON KOMPONENTEN UND ANLAGEN
Ist die Entscheidung gefallen, kommt die handwerkliche Arbeit. Zu Deinen Aufgaben als Informationselektroniker gehört die Vernetzung der elektronischen Kommunikations- und Sicherheitssysteme. Dafür müssen Schaltungen und Schaltanlagen aus einzelnen elektronischen Bauteilen gefertigt werden. Das geschieht zunächst in der Werkhalle. Im Krankenhaus werden die vorgefertigten Schaltungen dann aufgebaut und in das System und die Netze des Altbaus integriert. Das Montieren von Geräten und Sensoren wie Türöffnern, Kameras zur Videoüberwachung, Rauchmeldern etc. gehört ebenso zu Deinem Beruf wie die Verkabelung der einzelnen Komponenten.
4. KONFIGURATION VON BAUTEILEN UND ANLAGEN
Damit die Geräte wie gewünscht funktionieren, müssen sie konfiguriert werden. Bei Kameras zur Videoüberwachung werden zum Beispiel Auflösung und Bitraten per PC oder Laptop eingestellt. Brandmelder werden miteinander und mit der Feuerwehr vernetzt. Zutrittskontrollsysteme bei der Neugeborenen-Intensivstation und der Krankenhausapotheke werden so programmiert, dass sie ihre Türen nur beim richtigen RFID-Chip bzw. Fingerabdruck öffnen.
5. ANPASSEN VON SOFTWARE
Damit die Geräte und Anlagen einwandfrei funktionieren, müssen sie auf den Benutzeroberflächen der entsprechenden IT-Systeme konfiguriert und Schnittstellen programmiert werden. Durch Deine Ausbildung als Informationselektroniker bist Du im IT-Bereich selbstverständlich fit.
6. TEST DER FUNKTIONSFÄHIGKEIT
Bevor sämtliche Anlagen in Betrieb gehen, wird die Funktionsfähigkeit der gesamten Informations- und Systemtechnik überprüft. Nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn ein Brandmelder im Ernstfall nicht funktioniert, ein Patient den Notrufknopf betätigt, die Krankenschwester aber keine Meldung erhält oder wichtige und teure Medikamente aus der Krankenhausapotheke gestohlen werden. Weil Du als Informationselektroniker ausführlich und sorgfältig prüfst, passiert das aber nicht.
7. EINWEISEN IN BEDIENUNG DER SYSTEME
Zu den Aufgaben der Informationselektroniker gehört schließlich die Einweisung von Mitarbeitern vor Ort in die Bedienung von Anlagen und Systemen. Denn die beste Sicherheitstechnik nützt nichts, wenn sie nicht korrekt bedient wird.
8. PRÜFEN, WARTEN UND REPARIEREN VON SYSTEMEN
Bist Du später für den Service und Support zuständig, prüfst und wartest Du regelmäßig die installierten Geräte und Anlagen, nimmst Anpassungen und Reparaturen vor. Als Informationselektroniker kennst Du alle relevanten Vorschriften und Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit elektrischen Systemen und beachtest diese dabei.